SOLI-PROJEKT VON STUDIERENDEN
DER ALICE-SALOMON-HOCHSCHULE
MIT DER KOLLE 8 IN BERLIN-PRENZELBERG

Die schwierigste Zeit in unserem Leben ist die beste Gelegenheit, innere Stärke zu entwickeln. (Dalai Lama)

Sport und Hochschule im Corona-Modus: 
Studentische & solidarische Eigeninitiative für die Berliner Jugendarbeit


Victor Matthies


Die Pandemie traf alle wie ein Schlag ins Gesicht. Nur waren die Chancen sich innerhalb dieser schwierigen Zeit Gehör zu verschaffen in der Gesellschaft nicht gleichermaßen verteilt. Die Interessen und Bedürfnisse von Adressat_innen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wurden beispielsweise von der Politik weitestgehend bis vollständig ignoriert. Kindergärten, Schulen, Jugendclubs, Vereine, Spielplätze und vieles mehr wurden geschlossen, Kinder und Jugendliche sich selbst überlassen. Viele Angebote für junge Menschen kamen zum Stillstand.


Um dem ein wenig entgegenzuwirken, entwickelten ASH-Studierende der Sozialen Arbeit im 2. Semester in dem Seminar „Werkstatt Jugendarbeit“ ein Bewegungsprojekt für Kinder und Jugendliche. Einige Fachkräfte der Jugendarbeit machten in ihren Werkstatt-Besuchen im Laufe des Semesters deutlich, dass es den jungen Berliner_innen vor allem an einem fehlt: Freiraum, Bewegung, Gemeinschaft. Zusammen mit dem Sportjugendclub Kolle 8 (GSJ Berlin) in Prenzlauer Berg und der Dozentin Jennifer Hübner wurde daher ein Konzept für ein Sportfest für die Kinder und Jugendliche unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregelungen entwickelt. Es sollte das erste Fest seit Beginn der Pandemie in dem Jugendclub werden.


Der Weg bis hin zur Durchführung der Veranstaltung war durch viele Hindernisse gekennzeichnet: Unsicherheit bezüglich steigender und fallender Infektionsraten, sich ständig verändernde Auflagen der Senatsverwaltungen und Unklarheiten in Bezug auf einen weiteren möglichen Lockdown. Insbesondere die Finanzierungsfrage des Soli-Projekt gestaltete sich schwierig. Dank des hohen studentischen Engagements konnte Akteur_innen zur Unterstützung des Corona-Sportfestes gefunden werden. Erst die finanzielle Unterstützung des Fitnessstudios aTB machte das Sportfest überhaupt möglich. Weitere Hilfe, etwa in Form von Materialien, kam von der Kampfsportschule Budo-Sports S&P GmbH. Der kleine Laden Hosan´s Obst und Gemüse Eck im nahegelegenen Kiez versorgte die Veranstaltung mit frischem Obst.


Am Samstag dem 12. September 2020 war es endlich so weit. Von 12:00 bis 15:00 Uhr fand das Sportfest „Fit For Future“ unter dem Motto „Macht euch Stark“ im Sportjugendclub statt. Kinder und Jugendliche hatten nach langem Warten endlich die Möglichkeit, diverse Sportangebote auszuprobieren. Als Angebote standen Kampfsport, Fußball, Federball, Tischtennis und allgemeine Bewegungsspiele auf dem Programm. Der Jugendclub organisierte sogar einen zertifizierten Klettertrainer, der an einem großen Kletterturm des Clubs den Teilnehmer_innen das Klettern ermöglichte. Zum Abschluss gab es ein gemeinsames Falafel-Essen.


In der Evaluation mit den Teilnehmenden wurde deutlich, dass sie sich mehr solcher Angebote wünschen und das Gefühl haben, dass es zu wenig davon gibt. Insbesondere in der Corona-Zeit sind solche Highlights wichtig. Insgesamt war es eine schöne und gelungene Veranstaltung, die als studentisches Soli-Projekt sehr lehrreich war. Es braucht mehr solcher Hochschul-Aktionen auch für und mit der konkreten sozialpädagogischen Praxis gemeinsam.


Victor Matthies studiert im 2. Semester Soziale Arbeit.


Sponsoring:


Finanzielle Unterstützung
https://www.fitnesscenter-atb.com/probetraining
Am Tempelhofer Berg 6
10965 Berlin 


Materielle Unterstützung

Kampfsportschule Budo-Sports S&P GmbH
Goerzallee 190,
14167 Berlin


Kulinarische Unterstützung

Hosan´s Obst und Gemüse Eck
Sredzkistraße 52
10405 Berlin